Berufsbild Personal Trainer bzw. Personal Fitness Coach
Die Aus- und Weiterbildung zum Personal Trainer (andere Bezeichnung Personal Fitness Coach und Personal Fitness Trainer)
Warum Personal Training / Personal Coaching?
Bedingt durch die fortschreitende Kommerzialisierung der Fitness- und Wellnessbranche und dem steigenden Wettbewerbsdruck der Fitnessstudios vergrößert sich die Angebotspalette an sportlichen Aktivitäten und Möglichkeiten rapide. Für den Nachfrager bedeutet dies jedoch nicht nur eine größere Vielfalt, sondern auch eine Überforderung, wenn es darum geht, das 'richtige' Training für sich zu finden. Erschwerend für den Fitness-Interessierten kommt hinzu, dass inzwischen die meisten Betriebe aufgrund hoher Unterhaltskosten als erstes beim Personal Einsparungen vornehmen und so ihren Kunden immer eingeschränkter einen adäquat ausgebildeten Trainer zur Seite stellen. In der Praxis werden Kundengruppen oft oberflächlich zusammengefasst und im Schnellverfahren Trainingspläne erstellt, ohne eine vorhergehende individuelle Anamnese zu erstellen. Auch die Kontrollfunktion durch einen Trainer während des weiteren Trainingsverlaufs rückt in diesem Zusammenhang immer mehr in den Hintergrund. Im Gegensatz dazu steigt jedoch der Anspruch durch den Kunden aufgrund hoher Beitragskosten auch im Bereich der Individualbetreuung. Trainingsziele werden zum Teil unerreichbar, da die professionelle Betreuung durch einen Trainer nicht mehr gewährleistet ist.
In Amerika schon seit über zwanzig Jahren ein Begriff, bei uns nun auch kein Fremdwort mehr: Der Personal Trainer - der persönliche Sportlehrer zum Mieten! Dabei bedienen sich inzwischen nicht mehr nur allein gestresste Geschäftsleute oder Schauspieler einer solchen Dienstleistung, sondern ebenso gesundheitsbewusste Menschen aus den verschiedensten Zielgruppen, die etwas für sich tun möchten. Man leistet sich zunehmend eine Individualbetreuung durch einen Personal Trainer. Personal Training in Deutschland hat nicht den Status-Charakter wie in Amerika. Die Kunden hier sind häufig Mitte dreißig oder älter, fühlen sich zunehmend kraftlos und verspannt und haben den Wunsch, sich wieder mehr auf sich selbst zu besinnen.
Was ist Personal Training bzw. Personal Fitness Coaching?
Der Begriff Personal Trainer (PT) bedeutet individuelles und persönliches Training. Der Begriff Personal Fitness Coach (Personal Fitness Trainer) ist noch relativ neu und im Vergleich zum Personal Trainer relativ unbedeutend. Im Fitness- und Gesundheitsbereich ist weltweit nur der Begriff Personal Trainer (Personal Training) zu einer festen Größe geworden. Für ein Stundenhonorar zwischen 40 und 130 Euro ist der Personal-Trainer für seinen Kunden da. Grundlage für die erfolgreiche Zusammenarbeit ist die genaue Abklärung des physischen und psychischen Ist-Zustandes des Kunden sowie eine realistische Zielanalyse gemäß der zeitlichen, gesundheitlichen sowie finanziellen Möglichkeiten des Kunden. Darauf aufbauend wird ein maßgeschneiderter Trainingsplan für Leib und Seele ausgearbeitet, der in den eigenen vier Wänden, im Büro, in der Natur oder in einem Fitness-Studio unter ständiger Anleitung durchgeführt wird. Effizientes, zielorientiertes Training ist das Produkt dieser intensiven Zusammenarbeit. Darüber hinaus hilft ein guter Personal Trainer dabei, dem Kunden Schritt für Schritt eine gesündere Ernährung und Lebensweise anzugewöhnen.
Welche Kenntnisse sollte ein ausgebildeter Personal Trainer haben?
Zeigen, wie es richtig ist und überzeugen, dass es wichtig ist - jeder Personaltrainer braucht eine Fülle von Talenten und Kompetenzen. Trainingslehre und anatomische Kenntnisse sind dabei nur die eine Seite der Selbständigkeit. Die anderen heißen Betriebswirtschaft und Marketing. Wer mit diesen Bereichen nicht vertraut ist, der sollte auf jedenfall mit Beginn der Selbständigkeit einen Steuerberater konsultieren.
Das Grundwissen eines Personal Trainers sollte mindestens einige der folgenden Punkte enthalten:
- Anatomie, Physiologie (Grundlagen)
- Biomechanik
- * Spezielle Sportschäden
- * Spezielle Sportverletzungen
- * Allgemeine Sporttraumatologie
- * Diagnose und Therapie ist medizinischem Fachpersonal vorbehalten (z.B. Physiotherapeuten, Ärzten und Heilpraktikern)
- Bewegungstherapie, funktionelles Training
- Trainings- und Ernährungslehre
- Sportwissenschaftliche Messmethoden
- Konstitutionslehre und Körpertypbestimmung
- Fitness-Tests und ihre Auswertung
- Training im Fitnesscenter: Cardio-, Geräte- und Freihanteltraining, Krafttraining, Group Training
- Training im Büro, Outdoor Training, Fitness im Alltag
- Training in Perfektion, Training unter Zeitdruck und Risikogruppentraining
- Körperwahrnehmung z.B.: Yoga, Pilates, Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF)
- Entspannungstechniken z.B.: Progressive Muskelrelaxation (PMR), Entspannungsmassagen
- Massage- und Wellnessanwendungen zur Gesundheitsförderung (Prävention)
- Gesundheitsberatung und Nahrungsergänzungen
- Rückenschule, Stabilisationstraining
- Kundenpsychologie, Motivationstechniken
- Massage- und Wellnessanwendungen
- Sportanimation
- Preisstruktur, Verkauf und Marketing im Personal Training
- Netzwerkaufbau, Organisation und Terminierung
- Beschwerdemanagement
- Werbetechniken
Methoden- und Sozialkompetenz im Beruf
Die Umsetzung ambitionierter Präventiv-Angebote verlangt ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz des betreuenden Trainers. Von der Diagnostik gesundheitlicher Probleme (nur für Physiotherapeuten mit Kassenzulassung, Ärzten und Heilpraktikern) über die individuelle Gestaltung von Trainingsplänen bis hin zur Leitung von Fitness-Studios spannt sich deshalb der Bogen. Neben der Fachkompetenz, die den PT befähigt, die Trainingsziele seines Klienten in einem praktikablen Trainingsplan umzusetzen, ist die Methodenkompetenz, d.h. die Vermittlung des Fachwissens sowie die Sozialkompetenz, also das Hineinversetzen in den Klienten von großer Relevanz für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. “Wähle einen Beruf, den Du liebst, und Du brauchst keinen Tag in Deinem Leben mehr zu arbeiten.” (Konfuzius)
Wo kann ich mich ausbilden lassen?
Bei der Auswahl des Bildungsangebotes bzw. der richtigen Ausbildung sollte das eigene spätere Tätigkeitsumfeld im Mittelpunkt der Überlegungen stehen. Die Berufsbezeichnung Personal Trainer ist nicht geschützt, sondern lediglich ein Ausdruck für eine Arbeits- und Trainingsform. Personaltraining kann in nahezu jeder beliebigen Sportart und bei jedem Trainingsziel angewendet werden. Deshalb kann es keine umfassende und einzige Ausbildung zum Personaltrainer geben. Jede Ausbildung, Weiterbildung oder jeder Workshop ist ein kleiner Baustein zum Fundament der Fach- und Methodenkompetenz. Es ist also wichtig, diejenigen Bausteine auszuwählen und zu erwerben, die ein stabiles Fundament bilden, um in jedem Bereich dem Klienten gerecht werden zu können.
Es gibt verschiedene Ausbildungsgänge, die mit einer Personal-Trainer-Lizenz abschließen. Angeboten werden sie von Privatakademien, z.B. terramedus Akademie für Gesundheit, Meridian Academy, Vitalakademie, Deutsche Fitness Akademie. Die Lehrgangskosten variieren dabei von ca. 930,- bis 1900,- Euro. Die Kurse werden als Tages- oder Wochenendlehrgänge angeboten. Insgesamt müssen ca. 40-120 UE kalkuliert werden, ein entsprechendes Praktikum während oder im Anschluss an die Ausbildung kann hilfreich sein.
Welche Voraussetzungen brauche ich für die Ausbildung?
Jede Ausbildungsstätte hat ihre eigenen Aufnahmekriterien. Einige Schulen setzen eine Vorbildung in Form von Aerobic- oder Fitness-Instruktor (B-Lizenz) oder eine andere gleichwertige Ausbildung voraus. Dies ist aber vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben, da die Personal Trainer Ausbildung keine staatlich anerkannte Ausbildung ist.
Hilfreiche Links
terramedus® Akademie für Gesundheit
Aus- und Weiterbildung für Gesundheitsberufe www.terramedus.de